Wie ein Mobilitätsbudget bei der Rückkehr ins Büro helfen kann

Zurück ins Büro: Für manche Beschäftigte scheint diese Aussicht nicht besonders attraktiv zu sein, hat sich das Homeoffice doch bei vielen etabliert. Wir beleuchten, wie Unternehmen Anreize für ihre Mitarbeiter:innen schaffen können und geben Tipps, was es dazu braucht.

Mitarbeitende können sich Rückkehr ins Büro vorstellen

Homeoffice und hybrides Arbeiten haben sich in der Arbeitswelt inzwischen etabliert. Zwar ist bei vielen Unternehmen Büropräsenz wieder möglich und auch gern gesehen, doch viele Mitarbeitende wünschen sich, weiterhin von zu Hause aus arbeiten zu können - zumindest den überwiegenden Teil ihrer Arbeitswoche.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts können sich Mitarbeitende eine Rückkehr ins Büro durchaus vorstellen. Eine vollständige Rückkehr ins Büro ist für einen Großteil der Beschäftigten jedoch undenkbar geworden.

Klar ist aber auch: Mitarbeitende erkennen das Büro als kreativen Ort des sozialen Austauschs an: So sind die häufigsten Gründe für eine Rückkehr ins Büro die direkte und persönliche Kommunikation und Zusammenarbeit mit Kollegen sowie die Möglichkeit, sich informell auszutauschen.

Wie also locken Unternehmen ihre Mitarbeitenden aus dem Homeoffice zurück? Was braucht es, damit Mitarbeitende wieder ins Büro kommen wollen? Es bedarf besonderer Anreize, um die Lust auf die Rückkehr ins Büro zu wecken.

Arbeitsweg ein Hauptgrund gegen das Büro

Ein gewichtiges Argument gegen das Büro ist für viele Beschäftigte der Weg zur Arbeit. Einer internationalen Studie zufolge sparen Beschäftigte durch das Arbeiten von zu Hause aus im Schnitt rund eine Stunde pro Tag.

65 Minuten - das gaben mehr als 2.000 Beschäftigte in Deutschland im Schnitt für die Befragung an, wie viele Minuten ihr Fahrtweg ins Büro dauern würde (Hin- und Rückweg). Die Befragten gaben auch an, wie sie die gewonnene Zeit stattdessen verbrachten.

Im Homeoffice werden pro Tag 65 Minuten gespart

Gespart werden laut Studie im Homeoffice pro Tag 65 Minuten. Demnach nutzen Beschäftigte 20 Minuten dieser Zeit für zusätzliche Arbeit, 10 Minuten für den Haushalt und 5 Minuten für Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen. Fast die Hälfte der gewonnenen Zeit, rund 30 Minuten, nutzen Beschäftigte für ihre Freizeit, z.B. für Sport, zum Lesen oder andere Hobbies. Die Zahlen zeigen, dass sich das Homeoffice wohl positiv auf die Work-Life-Balance und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden auswirkt.

Was braucht es also, damit Mitarbeitende auf dieses Freizeitplus wieder verzichteten – und sie wieder ins Büro kommen wollen?

Weg ins Büro muss sich lohnen

Wichtig ist eine gute Koordination, wer eigentlich wann ins Büro kommt. Denn: Wer ins Büro kommt und am Ende doch nur wieder alleine ist und virtuelle Meetings mit Kollegen führt, die sich im Homeoffice befinden, überlegt sich beim nächsten Mal genauer, ob sich der Weg ins Büro lohnt.

Helfen könnte da ein fester wöchentlicher Präsenztag für das Team, der mit zusätzlichen sozialen Angeboten verbunden werden kann, etwa mit einem gemeinsamen Mittagessen oder ein Team-Meeting in entspannter Atmosphäre. So können Unternehmen zeigen, dass Präsenz einen unglaublichen Wert hat, den das Homeoffice allein nicht bieten kann.

Dem gegenüber steht allerdings auch die Sorge von Mitarbeitenden, dass sie im Büro durch Kollegen eher gestört oder stärker aus dem Flow gebracht werden als im Homeoffice - besonders in Großraumbüros. Hier braucht es eine Infrastruktur, die an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst ist. Neben großen Meetingräumen sollten Unternehmen auch Rückzugsorte und Workspaces für einzelne Personen schaffen, wo die Mitarbeitenden ungestört arbeiten können.

Attraktive Benefits locken Mitarbeitende ins Büro

Neben den bereits erwähnten, modernen Büroumgebungen lohnt es sich für Unternehmen, sich um weitere Benefits zu bemühen. Das können neben Büro-Events auch das Angebot an Kinderbetreuung oder Sportaktivitäten sein. Hier gilt grundsätzlich: Nützlich sind Benefits, die den Mitarbeitenden eine Zeitersparnis ermöglichen und Berufliches und Privates in Einklang bringen.

Vom Homeoffice ins Büro: Finanzielle Unterstützung schafft Anreize 

Allerdings sollte die Wahl des Benefits wohl überlegt sein, denn Angebote wie Kinderbetreuung oder Sportaktivitäten sprechen nicht unbedingt jeden im Unternehmen an und gehen eher auf individuelle Bedürfnisse einzelner Mitarbeitergruppen ein. Deshalb gilt es, einen Anreiz zu schaffen, der flexibel ist und von dem alle Mitarbeitenden etwas haben können. 

Nicht zuletzt ist der Weg ins Büro auch eine finanzielle Frage: Wer sich monatelang die Ausgaben für das Pendeln hat sparen können, wird wohl ohne finanzielle Anreize kaum mehr freiwillig den Weg ins Büro auf sich nehmen.

Wie ein Mobilitätsbudget bei der Rückkehr ins Büro helfen kann

Klassische Mobilitätsangebote wie ein Dienstwagen oder ein Jobticket sind in Zeiten des hybriden und flexiblen Arbeitens nicht mehr zeitgemäß und zu unflexibel. Zudem zeigt sich, dass diese Angebote nicht mehr dem tatsächlichen Mobilitätsverhalten und den Bedürfnissen von Mitarbeitenden entspricht, wie eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands bitkom belegt. 96% der Befragten gaben an, in den letzten Jahren ihr Mobilitätsverhalten grundlegend verändert zu haben. Hauptgründe dafür sind das Klima und steigende Kosten, aber auch die Verlagerung ins Homeoffice.

Was dabei besonders auffällt: Die Menschen setzen zunehmend auf einen Mix aus verschiedenen Verkehrsmitteln und Mobilitätsangeboten. So wird beispielsweise immer häufiger das Fahrrad genutzt und die Nutzung von Sharing-Diensten, wie z.B. Carsharing oder Bike-, E-Scooter und Moped-Sharing, hat deutlich zugenommen.

Diese Veränderung des Mobilitätsverhalten hat auch Einfluss auf die Mitarbeitermobilität von Unternehmen. Bei nur wenigen Fahrten ins Büro pro Woche wünschen sich Mitarbeitende öfter flexiblere Mobilitätsangebote, die an ihre persönlichen Bedürfnisse und Lebenslagen angepasst sind. Angebote wie ein Dienstwagen oder ein monatliches Jobticket lohnen sich für viele nicht mehr, weil sie zu unflexibel sind.

Ein monatliches Mobilitätsbudget kann diesem neuen Mobilitäts-Mix von Beschäftigten gerecht werden und sie dabei spürbar finanziell entlasten. Ein flexibles Angebot schafft Anreize für eine Rückkehr ins Büro.

Das Thema Mobilität, ob Arbeitsweg oder die private Fahrt zum Einkaufen oder zur Familie, spricht zudem jeden Mitarbeitenden im Unternehmen an und ist nicht auf einzelne Mitarbeitergruppen beschränkt. Alle Mitarbeitenden profitieren von einem Mobilitätsbudget.

Mobilitätsbudget bedeutet wenig Aufwand für die Verwaltung von Mitarbeiterbenefits

Auch aus administrativer Sicht kann ein Mobilitätsbudget als Mitarbeiterbenefit für Unternehmen viele messbare Vorteile mit sich bringen. Während klassische Benefits-Plattformen viele verschiedene Benefits bieten, die Unternehmen teilweise nicht interessieren, fokussiert sich eine Mobilitätsbudget-Plattform auf den Bereich Mitarbeitermobilität und bündelt alle Mobilitätsangebote zentral an einem Ort.

Im Gegensatz zu Gutscheinen für Kinderbetreuung oder Mitgliedschaften im Fitnessstudio ist Mobilität ein Thema, dass für alle Mitarbeitende relevant ist. Jedoch können klassische Benefits-Plattformen die Komplexität, die der Mobilitätsbereich mit sich bringt, nur unzureichend oder gar nicht bewältigen.

Für größere Unternehmen ist die Komplexität des Themas zudem größer als für kleinere Unternehmen. Um diese Komplexität zu reduzieren und den Bereich Mobilität handhabbarer und verwaltungsarm zu machen, bedarf es einer einfachen und digitalen Lösung.

Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.