Fuhrpark-Trends 2023: So machen Unternehmen ihre Flotten zukunftsfähig

So machen Unternehmen ihre Flotte fit für die Zukunft

Wer den Mobilitätsmarkt beobachtet, stellt schnell fest: Selten zuvor gab es so viel Dynamik. Deutschlandticket, Elektroautos, E-Bike-Boom oder die bei vielen unliebsamen E-Scooter. Vieles hat sich in den letzten Jahren auf deutschen Straßen getan.

Globale Einflüsse sowie geopolitische und ökonomische Entwicklungen haben für steigende Energiepreise und Lieferkettenprobleme gesorgt, was unter anderem dazu beigetragen hat, dass sich die Art und Weise, wie Menschen sich fortbewegen, grundlegend verändert hat.

Regierungen und Städte müssen zudem ihre Treibhausgasemissionen deutlich und gezielt reduzieren, wollen sie ihre gesteckten Klimaziele noch erreichen. Dabei wird besonders der Verkehrssektor zunehmend ins Visier genommen, denn die Emissionen in diesem Bereich sind in den vergangenen 30 Jahren kaum zurückgegangen. Kostenloser ÖPNV, flächendeckende Tempo 30-Zonen, autofreie Stadtteile oder sogar Städte sind da als Maßnahmen im Gespräch.

Nicht zuletzt tragen einige Automobilhersteller mit ihrer gezwungenen Neuausrichtung auf die Elektromobilität selbst zu einer Veränderung des Marktes bei. Es zeigt aber auch: Nachhaltige Mobilität wird zum Business Case.

Wo bewegt sich der Fuhrpark in Zukunft hin?

Deutschlandticket, Elektroautos, E-Bike-Boom und autofreie Städte: Die Mobilitätswende ist im vollen Gange und besonders Unternehmen spielen dabei eine zentrale Rolle. Denn keinen Weg legen Menschen öfter zurück als den in die Arbeit. Unternehmen mit eigenem Fuhrpark stehen bei ihrer Fuhrparkstrategie dementsprechend massiv unter Druck. Flottenmanager:innen müssen sich fragen, was es zu beachten gilt, damit der eigene Fuhrpark fit für die Zukunft wird?

Um diese Frage beantworten zu können, haben wir uns den dynamischen und komplexen Mobilitätsmarkt näher angeschaut und einen Blick auf die Anforderungen eines modernen Unternehmensfuhrparks geworfen.

Das sind die 4 Trends, die Flotten 2023 und darüber hinaus besonders beeinflussen werden:

  • Elektromobilität
  • Digitalisierung
  • Flexibilität
  • Nachhaltigkeit

Wir zeigen, wie Unternehmen auf diese Trends reagieren und ihren Fuhrpark für die Zukunft der betrieblichen Mobilität aufstellen können.

Trend 1: Elektromobilität

Fuhrparkmanager:innen müssen sich bei der Beschaffung von Dienstfahrzeugen künftig verstärkt mit alternativen Antriebsformen auseinandersetzen. Denn gesetzliche Regelungen auf kommunaler wie auf nationaler Ebene erschweren zunehmend den Flottenbetrieb mit Verbrennungsmotoren.

So existieren bereits in vielen Städten Dieselfahrverbote. Hinzu kommt eine stärkere CO2-Gewichtung bei der Steuerbemessung und neben der für 2025 geplanten Abgasnorm Euro 7 wird in Zukunft vor allem der vor kurzem gefallene EU-Beschluss zum Verbrenner-Aus die betriebliche Mobilität grundlegend verändern: Demnach sollen ab 2035 Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor nur noch dann erlaubt sein, wenn die Autos emissionsfrei fahren. Das bedeutet, die Flotten von Unternehmen werden sich in den kommenden Jahren immer weiter elektrifizieren müssen.

Gleichzeitig sind aber auch die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Elektrifizierung von Fuhrparks dank des technischen Fortschritts im E-Automobilsegment besser geworden. Immer mehr Automobilhersteller bieten ein weiter wachsendes Angebot an Elektromodellen an, deren Reichweiten sich in den vergangenen Jahren zudem deutlich verbessert haben. Hinzu kommt ein generell geringerer Wartungsbedarf von E-Autos.

Für Unternehmen bieten sich zudem mehr Möglichkeiten, neue Elektromodelle für ihre Flotte auszuprobieren. Denn neben dem klassischen Fahrzeugleasing sind Auto Abos als Alternative im Fuhrpark stark im Kommen. Der Vorteil von Auto Abos im Vergleich zum Leasing liegt in den kürzeren und flexibleren Laufzeiten und den attraktiven All-Inclusive Paketen der Anbieter, sodass Fuhrparkmanager:innen nicht viel Zeit und Ressourcen für das Management des Fuhrparks aufwenden müssen. Auto Abos bieten sich wegen ihrer kurzen und flexibleren Laufzeiten für einen saisonalen Bedarf an.

Trend 2: Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert nicht nur den Büroalltag und Arbeitsmodelle, sondern hat auch einen starken Einfluss auf die Organisation und Verwaltung von Fuhrparks. Unternehmen müssen verstärkt auf digitale Prozesse im Fuhrparkmanagement setzen, um effizienter zu arbeiten und Ressourcen zu schonen. Digitale Fuhrpark-Tools bieten eine ganzheitliche Lösung, um den Fuhrpark zu überwachen, Werkstatt-Termine zu organisieren, Routen zu optimieren und Fahrzeugdaten in Echtzeit zu erfassen.

Zudem ermöglicht die Digitalisierung die Integration von Telematiksystemen, die den Zustand der Fahrzeuge überwachen und Flottenmanager:innen warnen, wenn Wartungsarbeiten notwendig sind. Dies trägt nicht nur zur Sicherheit der Fahrer:innen bei, sondern senkt auch die Betriebskosten und steigert die Effizienz des Fuhrparks.

Nicht zuletzt können Unternehmen mithilfe einer digitalen Mobilitätsbudget-Plattform den Fuhrpark erweitern und um eine umfassende Palette an Mobilitätsservices ergänzen. So lässt sich die gesamte Unternehmensmobilität auf einer Plattform abbilden. Die Abrechnung wird nicht nur digitalisiert, sondern auch automatisiert und steuerlich optimiert. Zudem können mit einer Mobilitätsbudget-Plattform nachhaltige Mobilitätsalternativen wie beispielsweise ein Dienstrad gezielt gefördert werden.

Trend 3: Flexibilität

Flexible und hybride Arbeitsmodelle sowie Home-Office haben sich in den vergangenen Jahren in Unternehmen etabliert. Auch wenn viele Firmen mit engagierten Initiativen versuchen, ihre Mitarbeitenden zurück ins Büro zu holen, wird sich New Work und Remote Work in Zukunft halten. Denn in Zeiten von Fachkräftemangel und schwindender Mitarbeiterbindung müssen Unternehmen stärker auf die Bedürfnisse von Beschäftigten eingehen und nach ansprechenden Wegen suchen, bestehende Mitarbeitende zu halten und neue zu gewinnen.

Diese Herausforderungen erfordern auch eine Anpassung der betrieblichen Mobilität und der Fuhrparkstrategie. Unternehmen sollten in Betracht ziehen, Dienstwagen um Mobilitätsbudgets zu ergänzen oder sie zu ersetzen, um den Mitarbeitenden mehr Flexibilität bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel zu bieten. Denn für viele Arbeitnehmende ist ein Dienstwagen, der die meiste Zeit nicht genutzt wird, nicht mehr interessant, sie wünschen sich viel lieber flexible und nachhaltige Mobilitätsoptionen, die zu ihrer aktuellen Lebens- und Alltagssituation passen.

Dabei können alternative Dienstwagen-Optionen wie Auto Abos, Carsharing und Langzeitmieten eine sinnvolle Ergänzung sein. Diese Optionen erlauben es den Mitarbeitenden, je nach Bedarf das passende Fahrzeug auszuwählen und tragen dazu bei, die Gesamtkosten des Fuhrparks zu optimieren.

Trend 4: Nachhaltigkeit

Im Business-Kontext wächst die Bedeutung von ESG (Environmental, Social, Governance). Unternehmen müssen sich verstärkt dem Klimaschutz verpflichten und Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln, um ihre soziale Verantwortung zu erfüllen und den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

Nicht zuletzt werden mit der anstehenden CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) Unternehmen zunehmend in die Pflicht genommen, nachhaltiger zu handeln. Sie müssen anfangen, CO2-Emissionen zu erfassen und darüber zu berichten.

Die Einführung von Diensträdern als Alternative zu Dienstwagen trägt nicht nur zur CO2-Reduktion bei, sondern fördert auch die Gesundheit der Mitarbeitenden. Mit dem E-Bike-Boom werden Fahrräder bei vielen Menschen immer beliebter, und Dienstrad-Leasing-Programme erleichtern es Unternehmen, diese nachhaltige Option in ihren Fuhrpark zu integrieren.

Ausblick

Die Zukunft des Unternehmensfuhrparks steht vor großen Veränderungen. Elektromobilität, Digitalisierung, Flexibilität und Nachhaltigkeit sind die Schlüsseltrends, die Unternehmen im Auge behalten sollten. Indem sie auf diese Trends reagieren und ihre Fuhrparkstrategie entsprechend anpassen, können sie nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern auch zur Reduzierung der Umweltauswirkungen beitragen und die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden besser erfüllen. Die richtigen Schritte heute können Unternehmen dabei helfen, ihre Flotte fit für die Zukunft zu machen.

Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.