49-Euro-Ticket: In welchen Städten Pendler und Reisende am meisten profitieren

Das 49-Euro-Ticket macht in vielen deutschen Städten die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs deutlich günstiger. In welchen Städten Berufspendler:innen und Reisende im Vergleich zu normalen Monatskarten wie viel sparen, hier im Überblick.

Die Monatskarten der größten Städte Deutschlands in der Übersicht

Berlin

In der Hauptstadt sparen Berufspendler:innen mit dem 49-Euro-Ticket gegenüber der einzelnen BVG Monatskarte satte 50 Euro - die sogenannte VBB Umweltkarte kostet im Monat 99 Euro. Gegenüber der Umweltkarte im BVG-Abo sind es noch 22,40 Euro Ersparnis (monatlicher Abopreis der Umweltkarte: 71,40 Euro).

Ab 1. Juli 2024 erhalten Berliner:innen ein noch günstigeres ÖPNV-Angebot. Ab dann kehrt das 29-Euro-Ticket zurück. Das sogenannte Berlin-Abo ist ein lokales Öffi-Angebot für Berlin als günstigere Alternative für das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket und ermöglicht die uneingeschränkte ÖPNV-Nutzung im Berliner Tarifbereich AB.

Hamburg

In Hamburg ist eine hvv Monatskarte deutlich günstiger als in Berlin. Für das hvv Gesamtnetz zahlt man in Hamburg nur 69,00 Euro. Eine vergünstigte Jahreskarte bzw. ein Abo-Modell gibt es in Hamburg allerdings nicht. Mit dem Deutschlandticket sparen Berufspendler:innen im Vergleich zur hvv Monatskarte also 20 Euro im Monat. 

München

Pendler:innen der bayerischen Landeshauptstadt können neben dem 49-Euro-Ticket die IsarCard nutzen. Sie gibt es als Monatskarte oder als Jahreskarte. Wird der Betrag monatlich abgebucht, kostet die IsarCard 65,90 Euro für das Stadtgebiet München. Bezahlen Nutzer:innen das Abo für das Jahr im Voraus, sind es auf den Monat gerechnet nur 52 Euro. Mit dem 49-Euro-Ticket sparen Pendler:innen also gegenüber der IsarCard 16,90 Euro bzw. 3 Euro.

Neben der normalen IsarCard gibt es übrigens noch weitere MVV Ticket-Angebote, die günstiger sein können. Wer beispielsweise erst ab 9 Uhr morgens die Öffis in München nutzt, also nach den morgendlichen Stoßzeiten, für den lohnt sich die IsarCard9Uhr. Sie ist mit 58,70 Euro bzw. 46,25 Euro deutlich günstiger als die klassische IsarCard.

Köln und Bonn

Die Städte Köln und Bonn gehören beide zum Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Das VRS-MonatsTicket für die beiden Städte am Rhein gehört zu den teuersten in Deutschland. Für die Stadtgebiete Köln und Bonn kostet die ÖPNV-Monatskarte jeweils 130,20 Euro. Als Handyticket ist die Monatskarte 3 Prozent günstiger, umgerechnet 126,29 Euro. Im Abo zahlen Pendler:innen für das MonatsTicket 106,10 Euro. Eine Monatskarte ab 9 Uhr, das sogennante Formel9Ticket kostet 92,70 Euro. Mit einem 49-Euro-Ticket können Öffi-Nutzende in Köln und Bonn also deutlich sparen. Die Ersparnis beträgt gegenüber dem VRS-MonatsTicket 81,20 Euro (einzeln) bzw. 57,10 Euro (Abo).

Frankfurt

Die RMV-Monatskarte für Frankfurt kostet 106,20 Euro. Sie gilt im gesamten Stadtgebiet und auch für Fahrten zum Frankfurter Flughafen. Mit dem 49-Euro-Ticket ist man in Frankfurt also 57,20 Euro im Monat günstiger mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Im Gegensatz zum Deutschlandticket erlaubt die RMV-Monatskarte jedoch einen frei wählbaren Starttermin und die Mitnahme eines weiteren Erwachsenen und beliebig vieler Kinder abends und an Wochenenden.

Stuttgart

Für Stuttgarter:innen gibt es das MonatsTicket jedermann vom Verkehrsverbund Stuttgart (VVS). Es erlaubt einen flexiblen, tagesgenauen Einstieg, ist aber nicht übertragbar. Im Stadtgebiet Stuttgart, der Zone 1, kostet das MonatsTicket jedermann 81,60 Euro. Im Abo zahlt man über das Jahr hinweg nur 10 Monate, umgerechnet 68 Euro im Monat. Mit dem Deutschlandticket sparen Pendler:innen also 32,60 Euro bzw. 19 Euro monatlich.

Düsseldorf, Bochum, Dortmund, Essen und Wuppertal

Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gibt es das sogenannte Ticket1000 als Monatskarte oder im kostengünstigen Abonnement. In den fünf Großstädten Düsseldorf, Bochum, Dortmund, Essen und Wuppertal zahlen Ticket-Nutzer:innen 92,00 Euro für die Monatskarte oder 80,90 Euro im Monat für das Abo. Wer morgens erst später startet, kann mit dem Ticket1000 9 Uhr noch günstiger fahren. Hier sind es für diese Städte 68,30 Euro bzw. 60,00 Euro im Monat. Das Monatsticket sowie das Ticket1000 als online 30-TageTicket mit flexiblem Startdatum haben den selben Preis.

Nutzer:innen des Deutschlandtickets sparen im Vergleich zum Ticket1000 43 Euro bzw. 31,90 Euro im Monat.

Leipzig

In Leipzig kostet die Monatskarte der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) 96,90 Euro für das gesamte Stadtgebiet (Tarifzone 110). Im Abo-Modell gibt es das ABO Basis für 64,90 Euro im Monat. Deutschlandticket-Nutzer:innen sparen demnach 47,90 Euro bzw. 15,90 Euro im Monat.

Interessant für Deutschlandticket-Inhaber in Leipzig: Die Leipziger Verkehrsbetriebe bieten ihren Kund:innen sogenannte Bausteine an, die dazu gebucht werden können. So können Ticket-Nutzer:innen gegen einen Aufpreis von 1,80 Euro im Monat ein Kind bzw. für 5,50 Euro im Monat einen weiteren Erwachsenen mit dem 49-Euro-Ticket mitnehmen. Allerdings gelten hier zeitliche Einschränkungen. So ist die Mitnahme nur an Abenden und am Wochenende erlaubt.

Dresden

In Dresden gibt es für ÖPNV-Nutzer:innen die Abo-Monatskarte des VVO. Sie kostet für das Stadtgebiet Dresden 62,40 Euro im Normalpreis. Inhaber:innen einer Kundenkarte zahlen den ermäßigten Preis von 46,90 Euro. Somit ist die ermäßigte Dresdner Monatskarte günstiger als das Deutschlandticket. Kunden des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO) sparen 2,10 Euro. Im Normalpreis ist die Monatskarte 13,40 Euro teurer als das 49-Euro-Ticket.

Hannover

Mit der Monatskarte sind Ticket-Inhaber:innen einen Monat lang mit den Öffis in Hannover mobil – den ersten Geltungstag können sie dabei frei wählen. Die Monatskarte ist zudem übertragbar, das heißt auch andere Personen können mit der Monatskarte die Öffentlichen Verkehrsmittel in der niedersächsischen Landeshauptstadt nutzen. Ticket-Inhaber:innen dürfen außerdem an Abenden sowie Wochenenden und Feiertagen ganztägig kostenlos einen weiteren Erwachsenen und bis zu drei Kinder unter 18 Jahren mitnehmen.

Die GVH Monatskarte kostet für das Stadtgebiet Hannover 77 Euro im Monat und ist somit 28 Euro teurer als das 49-Euro-Ticket.

Bremen

In der Hansestadt Bremen kostet das Monatsticket 72,50 Euro im Monat. Eine Nutzung für das zum Stadtstaat gehörende Bremerhaven ist dabei allerdings nicht inbegriffen. Für Bremerhaven kostet die Monatskarte des Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen 58,80 Euro. In weiteren Städten des Verkehrsverbunds, wie zum Beispiel Oldenburg oder Delmenhorst gibt es das Monatsticket für 59,90 Euro bzw. 56,50 Euro. 

In Bremen sparen Nutzer:innen des Deutschlandtickets demnach 23,50 Euro gegenüber dem normalen Monatsticket. In Bremerhaven sind es noch 9,80 Euro. Besonders für Pendler:innen zwischen diesen beiden Städten lohnt sich das 49-Euro-Ticket also.

Angebote der einzelnen Bundesländer und Verkehrsverbünde beachten

Im Vergleich zwischen Deutschlandticket und den Monatstickets der verschiedenen Verkehrsverbünde sollten ÖPNV-Nutzer:innen die Regelungen und Bestimmungen der einzelnen Tarifmodelle beachten. Das Deutschlandticket hat mit seiner bundesweiten Nutzungsmöglichkeit und einem einheitlichen Preis den ÖPNV in vielen deutschen Städten deutlich einfacher und günstiger gemacht. In manchen Städten kann sich eine Monatskarte des Verkehrsverbundes je nach Anwendungsfall dennoch lohnen, da sie zum Beispiel die Mitnehme von anderen Personen, Hunden und Fahrrädern erlaubt und übertragbar ist.

Es lohnt sich zudem, Updates zu Regelungen und Besonderheiten des Deutschlandtickets im Blick zu behalten: Hier gibt es aktuelle Infos und Tipps zum 49-Euro-Ticket

Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.