Carsharing 2024: Anbieter im Vergleich

Highlights

  • Carsharing ist praktisch, denn Nutzer:innen müssen sich um nichts kümmern und zahlen nur für die Zeit, in der sie ein Auto benutzen. Anbieter übernehmen TÜV, Inspektion, Parkscheine und das Tanken.
  • Carsharing lohnt sich für Menschen, die nicht täglich ein Auto benötigen und weniger als etwa 10.000 Kilometer im Jahr fahren. 
  • Autos ohne feste Stationen (sogenanntes “free floating”) sind ideal für spontane Fahrten und kurze Strecken. Die Fahrzeuge lassen sich per App oder Kundenkarte öffnen. Free-Floating-Anbieter gibt es vor allem in den Großstädten.
  • Für planbare Hin- und Rückfahrten mit Aufenthalt sind Anbieter mit festen Stationen praktischer und in der Regel günstiger. Es gibt sie mittlerweile in mehr als 500 Städten in Deutschland.
  • Für lange Strecken oder Zeiträume eignen sich eher Mietwagen. Ab einem Zeitraum von einem Monat ein Auto-Abo.

Inhalt

  1. Carsharing in mehr als 1.200 Städten und Gemeinden verfügbar
  2. Stationsgebunden oder Free-Floating: Carsharing-Lösungen im Überblick
  3. Flexibles Carsharing für spontane Fahrten
  4. Stationäres Carsharing für planbare Fahrten
  5. Den richtigen Anbieter vor Ort finden
  6. Carsharing-Anbieter in Deutschland
  7. Die Städte mit dem größten Carsharing-Angebot

Günstiger und komfortabler als ein eigenes Auto ist in größeren Städten oft Carsharing, das flexible Mieten eines Autos für eine Fahrt. Nutzer:innen von Carsharing zahlen dabei nur, wenn sie mit dem Fahrzeug unterwegs sind und nicht für das Parken. Zudem müssen sich Carsharing-Nutzer:innen um nichts kümmern, denn das Tanken und Waschen, den TÜV oder die Inspektion übernimmt der Carsharing-Anbieter.

Carsharing in mehr als 1.200 Städten und Gemeinden verfügbar

Die neue Statistik des Bundesverband Carsharing zeigt ein beschleunigtes Wachstum bei Carsharing-Angeboten. So gibt es Anfang 2024 in mehr als 1.200 deutschen Städten und Gemeinden Carsharing-Angebote von knapp 300 Unternehmen. Damit sind rund 200 Orte im Vergleich zum Vorjahr hinzugekommen, insbesondere in kleinen Städten im ländlichen Raum, was einen Kritikpunkt entkräftet, dass Carsharing hauptsächlich ein Angebot für dicht besiedelte urbane Zentren ist.

Die Zahl der bereitgestellten Carsharing-Fahrzeuge erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 27 Prozent auf mehr als 43.000 Fahrzeuge. 

Das Wachstum zeigt sich auch in der Nutzung: Anfang 2024 sind in Deutschland mehr als 5,5 Millionen Carsharing-Nutzer:innen registriert, was einem Zuwachs von ca. 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 

Die großen Anbieter wie beispielsweise Flinkster, Cambio und Stadtmobil betreiben Carsharing in jeweils mehr als 100 Städten. In den Metropolregionen und größeren Städten gibt es in der Regel mehrere Anbieter und damit nicht nur ein gut ausgebautes Netz, sondern auch die Möglichkeit zwischen stationsgebundenem und stationsunabhängigem Carsharing zu wählen. 

Die Elektrifizierung der Flotte schreitet beim Carsharing schneller voran als bei der nationalen Pkw-Flotte: Viele Anbieter bieten mittlerweile auch Elektroautos an neben den klassischen Automodellen.

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Stationsgebunden oder Free-Floating: Carsharing-Lösungen im Überblick

Carsharing-Angebote unterscheiden sich vor allem darin, ob die Autos an bestimmten Orten zur Verfügung stehen, sogenanntes stationsbasiertes Carsharing, oder ob sie flexibel in der Stadt verteilt sind, sogenanntes Free-Floating Carsharing. Manche Anbieter betreiben zudem ein kombiniertes System, welches beide Varianten aus einer Hand ermöglicht.

Die zahlreichen anderen Carsharing-Anbieter haben für ihre Fahrzeuge feste Parkplätze oder ein bestimmtes Gebiet, wo die Autos abgeholt und wohin sie auch wieder zurückgebracht werden. Der Marktführer Flinkster, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, hat beispielsweise mehr als 800 Stationen, an denen Fahrzeuge unterschiedlicher Kategorien zur Verfügung stehen.

Flexibles Carsharing für spontane Fahrten

Beim Free-Floating Carsharing können Nutzer:innen ein Auto flexibel innerhalb eines vom Anbieter definierten Geschäftsgebiet mieten. Das erlaubt One-Way-Fahrten, ohne dass das Auto an den selben Standort zurückgebracht werden muss. Reservierte Parkplätze gibt es keine. Das Fahrzeug steht dort, wo der letzte Nutzer es abgestellt hat. Über die App des Anbieters können Nutzer:innen das gewünschte Auto orten.

Aufgrund der wechselnden Verfügbarkeit ist der genaue Standort des nächsten Fahrzeugs ungewiss und eine Buchung erst kurz vor Fahrtantritt möglich. Manche Anbieter wie SHARE NOW bieten allerdings die (in der Regel kostenpflichtige) Option, das Auto in der Nähe für einen kurzen Zeitraum zu reservieren.

Grundsätzlich sind alle Buchungen Open-End und werden nach Minuten abgerechnet, außer bei dem Anbieter MILES, der Fahrten nach Kilometer abrechnet. Nutzer:innen haben jedoch oftmals die Möglichkeit, Stunden-Tarife zu wählen.

Stationäres Carsharing für planbare Fahrten

Beim stationsbasierten Carsharing holen Nutzer:innen das Fahrzeug an einer Station in der Nähe ab und bringen es zum Mietende dorthin zurück.

Eine Buchung ist kurzfristig, je nach Verfügbarkeit, oder Monate im Voraus möglich. Verfügbarkeit und Standort des Fahrzeugs sind zum gewünschten Fahrtzeitpunkt planbarer. Das bedeutet jedoch auch, dass auch der Endzeitpunkt der Buchung meistens im Voraus geplant werden muss. Das Auto hat einen reservierten Parkplatz an der Station und muss zu diesem auch zurückkehren.

Den richtigen Anbieter vor Ort finden

Für kürzere Strecken ohne Rückfahrt oder für spontane Fahrten sind flexible Anbieter mit Free-Floating-Flotte wie SHARE NOW oder MILES am besten geeignet. Für planbare Fahrten mit Hin- und Rückfahrt und längerer Parkzeit sind Anbieter mit festen Stationen oder Rückgabeorten günstiger. Die Verfügbarkeit kann sich jedoch von Stadt zu Stadt unterscheiden. Nicht in jeder Stadt gibt es ein flexibles Carsharing oder ein stationsgebundenes Carsharing.

Gibt es ein stationsgebundenes Carsharing in der Stadt, kommt es außerdem darauf an, ob sich eine Station mit verfügbaren Fahrzeugen in der Nähe befindet. Erfordert die Miete einen langen Anfahrtsweg, kann der Vorteil dahin sein. Eine Überblick über verfügbare Carsharing-Angebote bietet die Karte des Bundesverbandes Carsharing.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich bei mehreren Carsharing-Anbietern anzumelden und jeweils denjenigen zu wählen, der für Zweck und Strecke gerade am besten passt.

Privates Carsharing als Alternative zu kommerziellen Angeboten

Neben kommerziellen Anbietern gibt es auch privates Carsharing über Onlineplattformen wie Drivy, Snappcar oder Getaway. Hier bieten Privatpersonen ihr eigenes Auto an und legen dabei auch selbst die Preise für eine Miete fest. Sie sind durch die Onlineplattform abgesichert.

Die Plattformbetreiber bieten für Nutzer:innen Zusatz-Versicherungen an, die meist pauschal abgerechnet werden. Da diese Gebühren auf den eigentlichen Mietpreis aufgeschlagen werden, lohnt sich privates Carsharing für kurze Strecken eventuell nicht unbedingt, kann aber für Tagesmieten oder längere Strecken günstiger als ein kommerzielles Angebot sein. Hinzu kommt, dass Privatleute manchmal bestimmte Modelle wie beispielsweise Oldtimer anbieten, was ein Anreiz sein kann, privates Carsharing zu nutzen.

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Carsharing-Anbieter in Deutschland

Entwicklung bei Carsharing-Anbietern

Anfang 2024 bieten insgesamt 293 Unternehmen, Genossenschaften und Vereine Carsharing in Deutschland an. Damit wuchs die Zahl der Carsharing-Anbieter im Vergleich zum Vorjahr um 44. Bei den meisten Anbietern handelt es sich um kleinere Carsharing-Flotten in kleinen Städten und im ländlichen Raum.


Stationsbasiertes Carsharing und kombinierte Systeme (stationsbasierte und stationsunabhängige Fahrzeuge aus einer Hand) werden von 287 Anbietern bereitgestellt. Zu den größten Anbietern zählen Flinkster, stadtmobil, cambio und teilAuto. Das größte Netzwerk an Stationen hat Flinkster. Das Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn gibt es in mehr als 140 Städten in Deutschland. Flinkster betreibt selbst über 800 Stationen und führt Kooperationen mit anderen Anbietern, wodurch Flinkster-Kund:innen an insgesamt über 2.500 Stationen in Deutschland Autos mieten können.

Reines free-floating Carsharing bieten in Deutschland hingegen nur insgesamt sechs Anbieter an. Die größten Anbieter sind Miles und Share Now, sie sind im Bezug auf Flottengröße auch die insgesamt größten Anbieter in Deutschland.

Die größten Carsharing-Anbieter nach Flottengröße

  1. Miles
  2. Share Now
  3. stadtmobil
  4. cambio
  5. teilAuto
  6. Sixt Share
  7. book-n-drive
  8. Bolt
  9. scouter
  10. Stattauto München

Anteil an E-Autos bei Carsharing höher als beim deutschen Pkw-Bestand

Carsharing-Anbieter bleiben weiterhin die Vorreiter bei der Elektrifizierung. Anfang 2024 waren insgesamt 17,8 Prozent der Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland batterieelektrisch angetrieben. Im Vergleich dazu betrug der Anteil aller batterieelektrischen Fahrzeuge an der nationalen Pkw-Flotte zum 1. Oktober 2023 lediglich 2,7 Prozent.

Die Städte mit dem größten Carsharing-Angebot

Der Bundesverband CarSharing e.V. ermittelt regelmäßig die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland. Daraus errechnet er, wie viele Autos pro 1000 Einwohner bereitstehen. Die Ergebnisse lassen sich in einem Städteranking darstellen. Berücksichtigt werden dabei alle Carsharing-Orte mit mindestens 50.000 Einwohnern.

Die Top Ten im Carsharing-Städteranking (Carsharing-Autos pro 1000 Einwohner)

  1. Karlsruhe
  2. München
  3. Berlin
  4. Hamburg
  5. Freiburg
  6. Tübingen
  7. Köln
  8. Heidelberg
  9. Frankfurt am Main
  10. Darmstadt

Deutschlands Hauptstadt des Autoteilens ist Karlsruhe. Dort leben etwa 300.000 Menschen und auf 1000 Einwohner kommen etwas mehr als 4 Carsharing-Fahrzeuge. Auf Karlsruhe folgen die Metropolen München, Berlin und Hamburg mit etwa 2 Sharing-Autos pro 1000 Einwohner.

Das Ranking zeigt: Nicht nur Metropolen sind gut mit Carsharing versorgt. Unter den Top Ten finden sich mit Freiburg, Tübingen, Heidelberg und Darmstadt auch mittelgroße Städte mit weniger als 250.000 Einwohnern. Besonders auffällig: Diese Städte sind große Universitätsstädte mit vielen Studierenden. 

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Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.

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