Von der Car Policy zur Mobility Policy

Der Dienstwagen – ein Statussymbol. Die Zeiten sind zwar noch nicht ganz vorbei, könnten es aber bald sein. In der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Lösungen eine immer größere Rolle spielen, ist es für Unternehmen wichtiger denn je, ihre Mobilitätspolitik zu überdenken. Moderne Mobilitätskonzepte können dafür sorgen, dass weniger Autos auf den Straßen fahren. Denn die sind bekanntlich für den mit Abstand größten Anteil an CO2-Emissionen im Verkehr verantwortlich. Statt einer klassischen Dienstwagenrichtlinie (Car Policy) sollten Unternehmen eine ganzheitliche Mobilitätsrichtlinie (Mobility Policy) implementieren, die den Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht wird und gleichzeitig ökologisch nachhaltige Lösungen fördert. In diesem Artikel werden wir genauer betrachten, was Car Policy und Mobility Policy sind, warum ein Umdenken wichtig ist und wie der Übergang zu einer Mobilitätsrichtlinie erfolgreich gelingen kann.

Inhalt

  1. Was ist eine Car Policy?
  2. Was ist eine Mobility Policy?
  3. Warum ein Umdenken notwendig ist
  4. Wie der Umstieg zu einer Mobility Policy gelingen kann
  5. Fazit

Was ist eine Car Policy?

Eine Car Policy, auch Dienstwagenrichtlinie, Dienstwagenordnung oder Firmenwagenrichtlinie genannt, ist eine interne Unternehmensrichtlinie, die die Nutzung von Firmenfahrzeugen regelt. Sie legt fest, wer berechtigt ist, ein Firmenfahrzeug zu nutzen, welche Art von Fahrzeugen zur Verfügung stehen und welche Kosten von den Mitarbeitenden übernommen werden müssen. Sie regelt beispielsweise Fragen wie die Zuteilung von Fahrzeugen an bestimmte Positionen oder Mitarbeitergruppen, die Nutzungsdauer des Fahrzeugs und mögliche Einschränkungen hinsichtlich der privaten Nutzung.

Eine Car Policy kann auch Regelungen zur Versicherung, Wartung und Nutzungsdauer der Firmenfahrzeuge enthalten. Sie ist außerdem ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen Mobilitätsmanagements und dient dazu, die Mitarbeitermobilität effizient zu organisieren. Darüber hinaus kann sie auch Vorgaben zur Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge enthalten, um das betriebliche Nachhaltigkeitsmanagement zu unterstützen.

Die Einführung einer Dienstwagenrichtlinie war lange Zeit ein gängiges Mittel für Unternehmen, um ihren Mitarbeitenden einen Anreiz zu bieten und sie an das Unternehmen zu binden. Ein Firmenwagen galt als Statussymbol und war oft ein entscheidender Faktor bei der Mitarbeitergewinnung. Allerdings hat sich das Mobilitätsverhalten der Arbeitnehmenden in den letzten Jahren stark verändert, und immer mehr Menschen suchen nach alternativen Mobilitätslösungen.

Was ist eine Mobility Policy?

Eine Mobilitätsrichtlinie, auch Mobility Policy genannt, geht über die klassische Dienstwagenrichtlinie hinaus. Sie betrachtet nicht nur die gesamte Unternehmensmobilität, sondern berücksichtigt vor allem auch alle Verkehrsmittel, nicht nur das Auto. Sie berücksichtigt nicht nur die Nutzung von Firmenwagen, sondern auch öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder, E-Scooter und Carsharing. Eine Mobilitätsrichtlinie hat das Ziel, nachhaltige und umweltfreundliche Mobilitätslösungen zu fördern und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen.

Eine Mobilitätsrichtlinie beinhaltet in der Regel verschiedene Komponenten, wie zum Beispiel die Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch Jobtickets, die Bereitstellung von Diensträdern oder die Unterstützung von Carsharing-Programmen. Sie legt außerdem fest, wie die Kosten für die Nutzung dieser alternativen Verkehrsmittel abgerechnet werden und wie die Abwicklung erfolgt.

Im Gegensatz zu einer Car Policy bietet die Einführung einer Mobility Policy für Unternehmen die Möglichkeit, alle relevanten Mobilitätsoptionen gleichwertig zu betrachten und dabei gleichzeitig die Nutzung von alternativen, nachhaltigen Verkehrsmitteln zu unterstützen. Zudem ermöglicht die Einführung einer Mobilitätsrichtlinie Unternehmen, ihre Mobilitätspolitik an die veränderten Bedürfnisse der Mitarbeitenden anzupassen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Indem alternative Verkehrsmittel gefördert werden, kann der Einsatz von Firmenwagen reduziert werden, was zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen und einer Entlastung des Straßenverkehrs führt.

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Warum ein Umdenken notwendig ist?

Die Veränderungen in der Mobilitätslandschaft und das steigende Umweltbewusstsein machen ein Umdenken in Bezug auf die Unternehmensmobilität erforderlich. Nur wenn alle ihr Mobilitätsverhalten anpassen, können die erwarteten Folgen der Klimakrise noch reduziert werden. Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle. Eine herkömmliche Dienstwagenrichtlinie, die ausschließlich die Nutzung von Firmenwagen regelt, greift zu kurz und berücksichtigt nicht die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Mobilität.

Immer mehr Menschen suchen nach flexiblen und umweltfreundlichen Mobilitätslösungen. Sie bevorzugen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Fahrräder oder Carsharing-Angebote, anstatt ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Eine Mobilitätsrichtlinie, die diese Alternativen berücksichtigt und fördert, kann dazu beitragen, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern und das Unternehmen attraktiver für potenzielle Mitarbeitende zu machen.

Darüber hinaus hat auch der Gesetzgeber erkannt, dass eine nachhaltige Mobilitätspolitik immer wichtiger wird. Es wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu fördern und den Individualverkehr zu reduzieren. Unternehmen, die sich frühzeitig mit diesen Themen auseinandersetzen und eine Mobilitätsrichtlinie implementieren, können von finanziellen Vorteilen und steuerlichen Anreizen profitieren.

Wie der Umstieg zu einer Mobility Policy erfolgreich gelingen kann

Unternehmen haben es in der Hand und können entscheiden, ob sie ihrem Top-Management weiterhin den Dienstwagen als Incentive anbieten oder ob sie, viel moderner und zudem demokratischer, ihren Mitarbeitenden Alternativen anbieten.

Darunter fällt beispielsweise das Mobilitätsbudget. Einige DAX-Konzerne, Mittelständler und Start-ups, wie beispielsweise SAP, machen es vor und ersetzen das Statussymbol von einst durch multimodale Mobilität. Damit ist gemeint, dass Mitarbeitende jeden Tag auswählen können, wie sie ins Büro kommen möchten. Möglich sind geleaste E-Bikes als Dienstrad, Carsharing, das Deutschlandticket als Jobticket, aber eben auch die Tank- oder Ladekarte für das eigene Auto. Es geht also nicht in erster Linie um Verzicht, sondern darum, für Mitarbeitende mehr Anreize zu schaffen, das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und Alternativen zum Auto so attraktiv wie möglich zu machen.

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Der Übergang von einer Car Policy zu einer Mobility Policy erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen und sie aktiv in den Prozess einzubeziehen. Hier sind einige Schritte, die Unternehmen bei der Umstellung auf eine ganzheitliche Mobilitätsrichtlinie beachten sollten:

4.1 Analyse des Status Quo

Bevor Unternehmen eine Mobility Policy implementieren können, ist es wichtig, den aktuellen Stand der Unternehmensmobilität zu analysieren. Dabei sollten sowohl die Nutzung von Firmenwagen als auch alternative Verkehrsmittel wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder und Carsharing-Angebote berücksichtigt werden. Eine gründliche Analyse ermöglicht es Unternehmen, den Bedarf und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden besser zu verstehen und die Mobilitätsrichtlinie entsprechend anzupassen.

4.2 Definition der Ziele und Maßnahmen

Nach der Analyse des Status Quo sollten Unternehmen klare Ziele für ihre Mobilitätsrichtlinie definieren. Diese Ziele können beispielsweise die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, die Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit sein. Auf Basis dieser Ziele können dann konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die in der Mobilitätsrichtlinie festgehalten werden.

4.3 Kommunikation und Schulung

Die erfolgreiche Umsetzung einer Mobilitätsrichtlinie erfordert eine gute Kommunikation und Schulung der Mitarbeitenden. Es ist wichtig, die Mitarbeitenden über die Gründe für die Umstellung auf eine Mobilitätsrichtlinie zu informieren und ihnen die Vorteile und Möglichkeiten aufzuzeigen. Schulungen können dazu beitragen, dass die Mitarbeitenden die neuen Regelungen und Prozesse besser verstehen und akzeptieren.

4.4 Monitoring und Anpassung

Eine Mobilitätsrichtlinie sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und den Zielen des Unternehmens weiterhin gerecht wird. Es ist wichtig, die Nutzung der alternativen Verkehrsmittel zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Ein kontinuierliches Monitoring ermöglicht es Unternehmen, den Erfolg ihrer Mobilitätsrichtlinie zu messen und gegebenenfalls Optimierungen vorzunehmen.

Fazit

Die Einführung einer Mobility Policy ermöglicht es Unternehmen, ihre Mobilitätspolitik ganzheitlich zu betrachten und nachhaltige Lösungen zu fördern. Statt einer klassischen Dienstwagenrichtlinie sollten Unternehmen eine Mobilitätsrichtlinie implementieren, die die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt und ökologisch nachhaltige Mobilitätslösungen fördert. Durch den Übergang zu einer Mobilitätsrichtlinie können Unternehmen nicht nur ihre Mitarbeiterzufriedenheit steigern, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und von finanziellen Vorteilen profitieren.

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Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.

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