Wie funktioniert die CO2-Kompensation für Unternehmen?

Angesichts der global fortschreitenden Klimakrise setzen sich immer mehr Unternehmen für wirksamen Klimaschutz ein. Das betrifft auch die Mobilität. Dafür werden Maßnahmen ergriffen, die Emissionen im Geschäftsbetrieb vermeiden oder reduzieren. Aber was, wenn Emissionen unvermeidbar sind? Durch CO2-Kompensation lassen sich diese unvermeidbaren Emissionen ausgleichen. Wir erklären, wie das funktioniert.


Inhalt

CO2-Emissionen im Bereich Mobilität

Der Verkehr ist für knapp ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen in der Europäischen Union verantwortlich. Rund 740 Millionen Tonnen CO2 wurden 2021 in der EU im Straßenverkehr ausgestoßen. Fast zwei Drittel (64%) davon stammen von Pkw und Motorrädern, ca. ein Viertel (27%) von Lkw und Bussen und 10% auf leichte Nutzfahrzeuge. 

Dabei ist der Verkehr der einzige Sektor, in dem die Treibhausgasemissionen in den letzten drei Jahrzehnten gestiegen sind. Zwischen 1990 und 2020 stiegen die Emissionen um 33,5%. Einsparungen durch bessere Motoren und Abgastechnik sowie durch die Verwendung alternativer Kraftstoffe (E10) wurden durch ein zunehmendes Verkehrsaufkommen und einen steigenden Anteil hochmotorisierter Fahrzeuge überkompensiert. 

Um jedoch die EU-Klimaziele und die Klimaneutralität bis 2050 gemäß des europäischen Green Deals zu erreichen, müssten die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um gut 90% reduziert werden.

Das bedeutet, die Mobilität der Menschen steht vor einem grundlegenden Wandel, sollen die Klimaziele erreicht werden. In vielen Städten und Ländern wird die Mobilitätswende bereits gestaltet und an Maßnahmen und der Infrastruktur gearbeitet, um Menschen zum Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsformen zu bewegen.

Allerdings wird es nicht einfach sein, die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich deutlich zu senken, da sich das Tempo der Emissionsreduzierung verlangsamt hat. Aktuelle Prognosen zeigen, dass die verkehrsbedingten Emissionen bis 2050 nur um 22% sinken werden und damit weit hinter den aktuellen Zielen zurückbleiben. Zudem wird es auch bei der Mobilität CO2-Emissionen geben, die unvermeidbar sind. Hier kann die CO2-Kompensation unterstützen.

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Was bedeutet CO2 kompensieren?

Für das Klima ist es nicht entscheidend, wo auf der Welt Emissionen ausgestoßen und wo sie eingespart werden, solange unter dem Strich der CO2-Ausstoß reduziert oder vermieden wird und die CO2-Konzentration in der Atmosphäre nicht weiter zunimmt.

In der Praxis bedeutet dies aber auch, dass in vielen Fällen nicht immer alle Emissionen vollständig vermieden werden. Auch wenn alle zur Verfügung stehenden Klimaschutzmaßnahmen zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks durchgeführt werden, verbleiben oft unvermeidbare Emissionen.

Mithilfe der CO2-Kompensation, auch CO2-Ausgleich genannt, können Unternehmen diese unvermeidbaren Restemissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten an einem anderen Ort der Erde ausgleichen.

 

Insbesondere in Bereichen, in denen eine substanzielle Reduzierung von Treibhausgasemissionen mit anderen Maßnahmen nicht kurzfristig zu erreichen ist, kann das Kompensieren von CO2 ein wichtiges Instrument für unternehmerischen Klimaschutz sein. Bis zur Entwicklung neuer CO2-armer Technologien oder Energieträger kann die Kompensation eine pragmatische Übergangslösung sein und einen schnell wirksamen und effizienten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Besser vermeiden und reduzieren als kompensieren

Grundsätzlich gilt: Es ist besser, wenn CO2-Emissionen gar nicht erst entstehen und wenn Wege gefunden werden, CO2-Quellen zu reduzieren. Sind beide Möglichkeiten ausgeschöpft, ist es hilfreich, die übrigen Emissionen zu kompensieren. Die Reihenfolge beim Klimaschutz im Bezug auf CO2-Emissionen sieht aus wie folgt:

  1. Vermeiden
  2. Reduzieren
  3. Kompensieren

Die effektivste Maßnahme für den Klimaschutz ist, CO2-Emissionen zu vermeiden. Im Kontext der Mobilität kann dies vor allem durch den Umstieg auf klimaschonende Verkehrsmittel wie Fuß- und Radverkehr sowie innovative Technologien wie elektrisch betriebene Fahrzeuge realisiert werden.

Die zweitwirksamste Klimaschutzmaßnahme ist, CO2-Emissionen, die nicht vermieden werden können, zu reduzieren. Dies kann durch effizientere Fahrzeuge oder durch eine Verringerung des Kraftstoffsverbrauch erreicht werden. 

Als dritte und letzte Maßnahme kann auf die CO2-Kompensation zurückgegriffen werden, sollte es nicht mehr möglich sein, mit den anderen beiden Maßnahmen die CO2-Ziele zu erreichen.

Wie kann man CO2 kompensieren?

Unternehmen haben zunächst die Aufgabe, ihre eigene Klimawirksamkeit anhand ihres CO2-Fußabdrucks zu identifizieren, zu analysieren und im Rahmen ihres ESG-Reportings transparent zu machen. Für die standardisierte Erfassung von Emissionen hat sich das Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard (GHG Protocol) als Industriestandard etabliert.

Wurden die CO2-Emissionen erfolgreich erfasst, können Unternehmen diesen CO2-Fußabdruck über den Kauf von CO2-Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten ausgleichen.

Diese Projekte fördern beispielsweise die Aufforstung von Wäldern für die Bindung von CO2, den Ausbau von Solarstrom oder Wasserkraft oder klimafreundlicher und emissionsarmer Treibstoffe.

CO2-Kompensation in Unternehmen als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie

Für die (noch) nicht vermeidbaren CO2-Emissionen im Geschäftsbetrieb kann die CO2-Kompensation ein effektives Instrument für den betrieblichen Klimaschutz sein. Jedoch sollte die CO2-Kompensation immer nur ein Aspekt der ganzheitlichen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzstrategie des Unternehmens sein, bei der das Vermeiden und Reduzieren von CO2-Emissionen im Vordergrund steht.

Wie können Unternehmen CO2-Einsparungen direkt fördern?

Es muss nicht gleich die CO2-Kompensation sein. Unternehmen, die ihre betriebliche Mobilität klimafreundlicher gestalten wollen, haben dazu verschiedene Möglichkeiten. Hier sind einige Beispiele:

Mit unserem CO2-Rechner kannst du einfach und schnell den CO2-Ausstoß der Mitarbeitermobilität deines Unternehmens berechnen und mit anderen Kenngrößen vergleichen.

Unsicher, wie du die betriebliche Mobilitätsstrategie organisieren sollst?

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Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU

Mit der neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet die EU zukünftig weitaus mehr Unternehmen als bisher zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in ihren Lageberichten.

Sie löst die bisher geltende Non-Financial Reporting Directive (NFRD) von 2014 ab. Die Richtlinie regelt die Nachhaltigkeitsberichterstattung europäischer Unternehmen. Damit müssen nun nicht nur die möglichen Auswirkungen, die der Klimawandel voraussichtlich auf das Unternehmen haben wird, dokumentiert werden (Outside-In-Perspektive). 

Vielmehr müssen auch die tatsächlichen Auswirkungen, die die Geschäftstätigkeiten des Unternehmens auf die Umwelt und das Klima haben, offengelegt werden (Inside-Out-Perspektive). Das betrifft auch den Bereich betriebliche Mobilität und Mitarbeitermobilität. Die Mobilität der Mitarbeitenden ist Teil des Scope 3 der Unternehmens-Emissionen, da sie indirekt aus der Wertschöpfungskette eines Unternehmens stammt. Andere Scope-3-Emissionen können Geschäftsreisen, geleaste Anlagen oder Abfallentsorgung sein. Die Emissionen von Scope 3 sind jedoch am schwierigsten zu reduzieren, da für sie am schwersten Daten zu sammeln sind.

Das Ziel der neuen Richtlinie ist es, die Transparenz im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu erhöhen. 

Hier erfährst du, wie ein Mobilitätsbudget bei der CO2-Reportpflicht helfen kann.

So funktioniert die CO2-Kompensation mit dem NAVIT Mobilitätsbudget

NAVIT unterstützt Unternehmen jeder Größe auf ihrem Weg zu einem nachhaltigen Mobilitätsmanagement. Ein flexibles Mobilitätsbudget ist dabei der passende Anreiz für Mitarbeitende, klimafreundliche Verkehrsmittel zu nutzen, um damit CO2 einzusparen.

CO2-Emissionen, die nicht vermieden werden können, kompensiert NAVIT automatisiert über die Unterstützung von hochwirksamen, zertifizierten Projekten zum Abbau und zur Vermeidung von CO2.

  1. Mit dem NAVIT Mobilitätsbudget können die CO2-Emissionen aller Fahrten automatisiert kompensiert werden
  2. Über die Apps der Mobilitätsanbieter wird das NAVIT Mobilitätsbudget verwendet
  3. Die CO2-Emissionen aller Fahrten werden nach einer TÜV-zertifizierten Methodik (über unseren Partner Squake) genau berechnet und angezeigt
  4. Jedes Gramm CO2 wird automatisch in einen Beitrag zum gewählten Kompensationsprojekt umgerechnet
  5. Aus einer Vielzahl von Kompensationsprojekten kannst du das Passende für dein Unternehmen heraussuchen und dabei zwischen Vermeidung oder Abbau von CO2-Emissionen wählen
  6. Jedes Kompensationsprojekt unterstützt bestimmte UN-Nachhaltigkeitsziele
  7. Dein Unternehmen leistet so einen aktiven Beitrag zur Erreichung der Klimaziele

Ressourcen

Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Umwelt-Energie/CO2_Strassenverkehr.html

(Stand: 30.08.2023)

Umweltbundesamt:

https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/emissionen-des-verkehrs#verkehr-belastet-luft-und-klima-minderungsziele-der-bundesregierung

(Stand: 30.08.2023)

Europäischer Grüner Deal:

https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de

(Stand: 30.08.2023)

GHG Protocol (Greenhouse Gas Protocol):

https://ghgprotocol.org/corporate-standard

(Stand: 30.08.2023)

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Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.

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